Lipödem

Hier fin­den Sie Ant­wor­ten auf oft gestell­te Fra­gen und wich­ti­ge Infos rund um das Behand­lungs­the­ma Lipödem.

lipödem

Es ist nicht immer ein­fach, ein Lipö­dem zu erken­nen. Zum einen liegt es dar­an, dass ein hoher Fett­an­teil in den Bei­nen nicht auto­ma­tisch ein Lipö­dem dar­stellt, zum ande­ren kann ein Lipö­dem auch unent­deckt blei­ben, weil man denkt, man sei nur ein­fach mit sehr aus­ge­präg­ten Run­dun­gen versehen. 

Ein Lipö­dem zeigt sich in 3 Stadien:

Sta­di­um 1

  • Schmerz­haf­te sym­me­tri­sche Fettverteilungsstörung
  • Glat­te, gleich­mä­ßig ver­dick­te Hautoberfläche

Sta­di­um 2

  • Unebe­ne, über­wie­gend wel­len­ar­ti­ge Haut­ober­flä­che sog. „Oran­gen­haut“
  • Grob­kno­ti­ge Gewebestruktur

Sta­di­um 3

  • Aus­ge­präg­te Umfangsvermehrung
  • Sehr gro­be und ver­här­te­te Hautoberfläche
  • Gewe­be bil­det gro­be Lap­pen an Bei­nen und/oder Armen

Schwe­re, schmer­zen­de und druck­emp­find­li­che Beine

Anschwel­len der Bei­ne im Lau­fe des Tages und bei Aktivität

Nachts Schmer­zen trotz hochlagern

Grund­los blaue Flecken

Ver­här­tung des Gewe­be, Fibrosen

Star­ke Nei­gung zu Besenreisern

Dau­er­haft kal­te Bei­ne, selbst nach dem Duschen

Cel­lu­li­te an Bei­nen oder die Haut fühlt sich grob und kno­tig an

Ober- und Unter­kör­per sind ungleich proportioniert

Sym­me­tri­sche Fett­ver­tei­lung an Hüf­ten und Beinen

Trotz Abnah­me kei­ne Umfangs­re­duk­ti­on an Beinen

(Fett-)Einlagerung endet ober­halb der Hand- bzw. Fußgelenke

„Kräf­ti­ge Bei­ne“ nach hor­mo­nel­ler Umstel­lung (Puber­tät, Schwan­ger­schaft oder Wechseljahre)

Ein Lipö­dem ist grund­sätz­lich lei­der nicht heil­bar. Die Sym­pto­me sind aber durch kon­se­quen­te The­ra­pie behan­del- und redu­zier­bar. Eine voll­stän­di­ge Hei­lung ist unwahrscheinlich.

Die Ent­fer­nung des Lipö­dems kann über die gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung abge­rech­net wer­den, wenn:

1. Das Lipö­dem im Sta­di­um III dia­gnos­ti­ziert wird

2 Eine Indi­ka­ti­on für die Lipo­suk­ti­on besteht, also ob eine Ope­ra­ti­on medi­zi­nisch ange­mes­sen ist

Bei der Ent­fer­nung eines Lipö­dem wird das über­schüs­si­ge Fett besei­tigt. Dies kann, je nach Aus­gangs­la­ge, in Form einer kon­ven­tio­nel­len Fett­ab­sau­gung mit­tels Ultra­strahl, Laser oder Radio­fre­quenz­ener­gie erfolgen.

Die Lipo­suk­ti­on fin­det unter Voll­nar­ko­se und mit einem sta­tio­nä­ren Auf­ent­halt statt. Klei­ne­re Ein­grif­fe kön­nen auch ambu­lant durch­ge­führt werden.

Nach der Behand­lung müs­sen, für etwa 3 Mona­te, spe­zi­el­le Kom­pres­si­ons­mie­der getra­gen werden. 

Kör­per­li­che Anstren­gun­gen soll­ten für min­des­tens vier bis sechs Wochen unbe­dingt ver­mie­den werden.

Nach dem Ein­griff ist in den meis­ten Fäl­len mit Schwel­lun­gen, Rötun­gen, blau­en Fle­cken und leich­ten Schmer­zen zu rech­nen. Es kön­nen auch  Span­nungs- und Druck­ge­füh­le auftreten.

Unmit­tel­bar an den behan­del­ten Stel­len kann es durch mini­ma­le Schä­di­gun­gen der fei­nen Ner­ven zu einem vor­über­ge­hen­den Taub­heits­ge­füh­le kom­men. Für gewöhn­lich klin­gen die Beschwer­den aber zügig wie­der ab. 

Bei sehr aus­ge­präg­ten Befun­den kann eine chir­ur­gi­sche Haut­straf­fung erfolgen.

Den den meis­ten Fäl­len ist dies aber nicht not­wen­dig. Es ist auch mög­lich, ande­re, nicht inva­si­ve Maß­nah­men zur leich­ten Haut­ver­bes­se­rung durch­zu­füh­ren. So eig­net sich zum Bei­spiel eine Laser­be­hand­lung oder eine Plasmabehandlung. 

Nach cir­ca sie­ben bis acht Wochen, sieht man bereits etwa 80% bis 90% des Ergebnisses. 

Das End­ergeb­nis der Behand­lung des Lipö­dems lässt sich unge­fähr nach 6 bis 8 Mona­ten erkennen.